Mit dem Gesetz vom 21. März 1991 zur Umstrukturierung bestimmter öffentlicher Wirtschaftsunternehmen wurde die Rechnungslegungsprüfung der öffentlichen Unternehmen einem Kollegium von Kommissaren anvertraut.
Der Rechnungshof muss einen Kommissar oder zwei Kommissare unter seinen Mitgliedern ernennen. Ein Kommissar oder zwei Kommissare werden unter den Mitgliedern des Instituts der Betriebsrevisoren ernannt.
Die gesetzliche Aufgabe jedes Kollegiums besteht darin, die Finanzlage, den Jahresabschluss und die Ordnungsmäßigkeit der im Jahresabschluss aufzunehmenden Verrichtungen unter Berücksichtigung des Gesetzes und des Grundlagenstatuts zu kontrollieren. Die gemischte Zusammensetzung der verschiedenen Kollegien spiegelt den Charakter der autonomen öffentlichen Unternehmen wider und macht es möglich, die Kontrollen sowohl unter dem öffentlich-rechtlichen als auch dem privatrechtlichen Gesichtspunkt durchzuführen.
Der König oder, wenn das öffentliche Unternehmen die Rechtsform einer öffentlich-rechtlichen Aktiengesellschaft hat, die Generalversammlung legt die Vergütung der Kommissare fest. Diese Vergütung geht zu Lasten des betreffenden öffentlichen Unternehmens (Artikel 25, § 5, des oben genannten Gesetzes).
Außerdem hat der Gesetzgeber vorgesehen, dass der Rechnungshof durch seine Vertreter im Kollegium der Kommissare vor Ort eine Kontrolle der Konten und Verrichtungen, die sich auf die Ausführung der Aufgaben des öffentlichen Dienstes beziehen, organisieren kann (Artikel 27, § 3, desselben Gesetzes).
Dieses Kontrollmodell wurde durch Gesetz oder Dekret auf andere öffentliche Unternehmen oder ähnliche Strukturen des Föderalstaates, der Wallonischen Region und der Französischen Gemeinschaft ausgeweitet.
Der jährliche Tätigkeitsbericht des Rechnungshofes enthält eine Übersicht der Aufträge, die von dessen Mitgliedern in einem Kollegium von Kommissaren ausgeführt werden, die diesbezügliche Vergütung und die Rechtsgrundlagen für die Erfüllung dieser Aufträge (siehe unten).
Die 2023 von den Mitgliedern des Rechnungshofes als Kommissare ausgeführten Aufträge sind folgende:
Öffentliche Unternehmen | Rechnungshofmitglieder | Rechtsgrundlage | Bruttojahresentlohnung in Euro |
---|---|---|---|
Académie de recherche et d’enseignement supérieur (Ares) | Florence Thys | Dekret vom 09.01.2003, Art. 45 | 9.403,68 |
Agentur für Außenhandel | Hilde François | Gesetz vom 18.12.2002, Anlage II, Art. 13 (Zusammenarbeitsabkommen vom24.05.2002) | 2.752,21 |
Apetra | Hilde François | Gesetz vom 26.01.2006, Art. 37 und 39bis, § 2 |
8.851,41 |
Astrid | Dominique Guide | Gesetz vom 08.06.1998, Art. 18 | 4.375,00 |
Belgische Investitions- gesellschaft für Entwicklungsländer (BIO) |
Tine Debusschere | Gesetz vom 03.11.2001, Art. 5bis |
- |
bpost | Hilde François Philippe Roland Dominique Guide |
Gesetz vom 21.03.1991, Art. 25 | 47.263,71 19.693,21 27.570,50 |
Chantier de créosotage Brüssel | Pierre Rion Walter Schroons |
Gesetz vom 21.03.1991, Art. 25 | 3.537,76 3.537,76 |
De Leewe II | Jan Debucquoy Pierre Rion |
Gesetz vom 21.03.1991, Art. 25 | - - |
Enabel | Walter Schroons | Gesetz vom 23.11.2017, Art. 40 | 15.000,00 |
Wohnungsfonds der kinderreichen Familien der Wallonie | Alain Bolly | Wallonisches Wohngesetzbuch vom 29.10.1998, Art. 185bis |
8.500,00 |
Fonds Écureuil – Französische Gemeinschaft | Alain Bolly Florence Thys |
Dekrete vom 20.06.2002 und 09.01.2003 | 5.070,61 460,96 |
HR Rail | Walter Schroons | Königlicher Erlass vom 11.12.2013, Art. 55 | 17.895,65 |
Infrabel | Pierre Rion Rudi Moens |
Gesetz vom 21.03.1991, Art. 25 | 31.357,00 31.357,00 |
Institut de la formation en cours de carrière – Französische Gemeinschaft | Florence Thys | Dekret vom 09.01.2003 | 2.765,79 |
Nationallotterie | Jan Debucquoy | Gesetze vom 22.07.1991 und 19.04.2002, Art. 20 |
21.232,02 |
NGBE | Pierre Rion Rudi Moens |
Gesetz vom 21.03.1991, Art. 25 | 37.505,28 37.505,28 |
Amt für Geburt und Kindheit (ONE) – Französische Gemeinschaft | Olivier Hubert | Dekret vom 09.01.2003 | 19.360,51 |
Palast der Schönen Künste | Vital Put Florence Thys |
Gesetz vom 07.05.1999, Art. 15 | 5.000,00 5.000,00 |
Proximus | Jan Debucquoy Dominique Guide | Gesetz vom 21.03.1991, Art. 25 | 37.185,69 37.185,69 |
Belgische Rundfunk- und Fernsehanstalt der Französischen Gemeinschaft (RTBF) | Florence Thys | Dekrete vom 14.07.1997 und 09.01.2003 | 19.360,51 |
skeyes | Hilde François Philippe Roland Olivier Hubert |
Gesetz vom 21.03.1991, Art. 25 | 18.749,49 7.471,44 11.278,06 |
Öffentliche Gesellschaft für Wasserbewirtschaftung (SPGE) – Wallonische Region | Alain Bolly | Koordinierte Fassung des Wallonischen Wassergesetzbuches vom 03.03.2005, Art. D 331 |
11.243,66 |
Wallonische Gesellschaft für die zusätzliche Finanzierung der Infrastrukturen (Sofico) | Philippe Roland Alain Bolly |
Dekret vom 10.03.1994, Art. 10 |
3.541,67 4.958,33 |
Wallonische Wassergesellschaft (SWDE) | Olivier Hubert | Koordinierte Fassung des Wallonischen Wassergesetzbuches vom 03.03.2005, Art. D 379 |
11.122,76 |
Wallonische Gesellschaft für Sozialkredit (SWCS) | Alain Bolly | Wallonisches Wohngesetzbuch vom 29.10.1998, Art. 175.15 |
- |
Wallonische Wohnungsbaugesellschaft (SWL) | Olivier Hubert | Wallonisches Wohngesetzbuch vom 29.10.1998, Art. 116 |
- |
SPV 162 | Alain Bolly Walter Schroons |
Gesetz vom 21.03.1991, Art. 25 | 1.179,25 1.179,25 |
SPV Brussels Port | Alain Bolly Walter Schroons |
Gesetz vom 21.03.1991, Art. 25 | 1.179,25 1.179,25 |
SPV Zwankendamme | Alain Bolly Walter Schroons |
Gesetz vom 21.03.1991, Art. 25 | 1.768,88 1.768,88 |
Tuc Rail | Olivier Hubert Walter Schroons |
Gesetz vom 21.03.1991, Art. 25 | 7.075,52 7.075,52 |
Wallonie-Bruxelles Enseignement | Florence Thys | Dekret vom 09.01.2003 | 9.403,68 |
Wetenschapspark Leuven Noord | Pierre Rion Rudi Moens |
Gründungsurkunde vom 10.12.2020 |
- - |
Woodprotect | Pierre Rion Walter Schroons |
Gesetz vom 21.03.1991, Art. 25 | 614,84* 1.768,88 |
Ypto | Hilde François Philippe Roland Christophe Rappe |
Gesetz vom 21.03.1991, Art. 25 | 4.127,39 1.719,75 2.407,64 |
* Dieser Betrag ist der tatsächlich geschuldete Betrag nach Begrenzung der Vergütungen. Die Begrenzungsmodalitäten sind von der Generalversammlung vom 2. Juni 2018 festgelegt worden. Als Grundlage galten dabei die Vorschläge, die vom Unterausschuss Rechnungshof der Abgeordnetenkammer in der Sitzung vom 4. Oktober 2017 verabschiedet wurden.