Der Rechnungshof untersuchte die Verwaltung von Gesundheitsdaten durch Sciensano, auch während der COVID-19-Krise, sowie die institutionellen Rahmenbedingungen der Aktivitäten von Sciensano. Die starke Zersplitterung der Zuständigkeiten im Gesundheitsbereich verhindert eine ordnungsgemäße Gesamtverwaltung der Aktivitäten und der Finanzierung von Sciensano. Der von Sciensano verwalteten Plattform Healthdata.be gelingt es nur teilweise, Gesundheitsdaten zu zentralisieren und den Arbeitsaufwand der Datenlieferanten zu reduzieren. Für die Aktivitäten dieser Plattform sollte ebenfalls ein Rechtsrahmen geschaffen werden. Die COVID-19-Krise hat auch gezeigt, wie wichtig es ist, die Infrastrukturen für Screening und Datenerfassung zu stärken und zu konsolidieren, damit Gesundheitsrisiken kontrolliert und künftige Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit erkannt werden können. Abschließend bleibt der Zugang zu Gesundheitsdaten und -statistiken für Forscher ein wichtiges Thema, das in den Rechtstexten, Regelungen und Vereinbarungen, die den Rahmen für die Sciensano-Erfassungen bilden, nicht ausreichend berücksichtigt wird. Darüber hinaus müssen noch weitere Hindernisse beseitigt werden, um den Zugang zu diesen Daten zu verbessern, wie die Tatsache, dass sie nicht als öffentliche Statistiken anerkannt werden.
