Renovierung des Bahnhofs Gent – Verspätungen und Kostenüberschreitungen

Allgemeine Versammlung vom 21. Oktober 2020

Auf Ersuchen des Parlaments untersuchte der Rechnungshof die bei der Renovierung des Bahnhofs Gent entstandenen Verspätungen und Kostenüberschreitungen. Der Rechnungshof stellte fest, dass die erste Phase der Arbeiten (Bahngleise 12 bis 8) verzögert wurde und zu einem Anstieg der Kosten führte. Der Hauptgrund dafür liegt darin, dass die Phasenpläne überarbeitet wurden, um die Sicherheit der Fahrgäste und die Pünktlichkeit der Züge während der Renovierung zu gewährleisten. Die Abnahme der Arbeiten in dieser ersten Phase erfolgte mit mehr als fünfzehn Monaten Verspätung. Der dafür öffentlich ausgeschriebene Auftrag wurde 2010 zu einem Preis vergeben, der 20% unter den Schätzungen lag. Anfang 2020 überstiegen die Kosten dieser ersten Phase um 36,2% den Betrag der Auftragsvergabe. Die Vergabe des öffentlichen Auftrags für die zweite Renovierungsphase (Bahngleise 7 bis 1) ist keine einfache Aufgabe. Ende 2017 wurde ein erster öffentlicher Auftrag wegen des zu hohen Preisniveaus der Angebote ausgesetzt. Anfang 2020 wurde auch ein zweiter öffentlicher Auftrag trotz einer bedeutenden Verringerung des Auftragsvolumens ausgesetzt. Ein drittes Verfahren musste Mitte September 2020 auf Basis eines vereinfachten Projekts veröffentlicht werden. Dies bedeutet, dass die Vergabe des Auftrags für die zweite Phase der Arbeiten sich um mehr als vier Jahren verspätet hat. Laut der Nationalen Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen sollte die Renovierung des Bahnhofs Gent Ende 2027 beendet sein.